Bibliothek, Kino?

Wohlfühlorte zum Deutschlernen!

Durch emotionale Erlebnisse lernt man am besten. Schöne, spannende Orte, an denen es etwas zum Zeigen, Anfassen, Fragen und Diskutieren gibt. Wo man Lust auf’s Verstehen und Sprechen bekommt. Im Rahmen eines „Sommer-Spezial“ besuchen wir mit dem A1 Kurs Altena zwei Wiesbadener Kultureinrichtungen, allesamt Lieblingsorte. Als in Wiesbaden Geborene kenne ich die auswendig, denke ich, und werde doch überall von Neuem überrascht:

Im ehemaligen Shoppingcenter

Unser erster Termin findet in der Bibliothek statt. Wir dürfen an einem Montag kommen. Außer uns erhält an dem Tag niemand Eintritt, offiziell hat die Bibliothek geschlossen. Wir erfahren, was man alles machen kann an diesem Ort: ausruhen, lesen, lernen, Musik hören … und werden vom Leiter der Mediathek, Dr. Runschke, durchs Haus geführt, in dem früher ein Shoppingcenter war. Dass es auch Bücher in Farsi, Türkisch usw. gibt, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder, hinterlässt Eindruck. Auch eine Abteilung für’s Deutschlernen wird uns nicht vorenthalten. Ebenso wenig die Bücher von Goethe. Den kennen wir ja bereits. Gerade wird ein Name für das neue Fahrradmobil der Bibliothek gesucht und die Frauen haben spontan einige Namensvorschläge. Auch hier machen wir wieder ein Quiz und fassen in der nächsten Stunde die Erfahrungen zusammen.

Kurzfilme und eine Backstage-Führung mit Ralf

Unser nächster Termin, zusammen mit Lena, führt uns ins Caligari- Kino, das zwar noch nie eine Anfrage wie unsere erhielt, den Frauen aber großzügig kostenlose Tickets überreicht. Bevor es losgeht, schauen wir uns noch ein bisschen um und, als wäre der freie Eintritt nicht genug, gibt uns Ralf bereitwillig eine kleine Führung und kümmert sich liebevoll um uns. So komme ich nach über 30 Jahren Caligari im wahren Sinne das erste Mal dahinter, was es mit der Tür gegenüber der Kasse auf sich hat. Eine steile Treppe führt in sehr schöne, nie gesehene Räume mit historischen Fotos zu den verschiedenen Umbauten des Zuschauerraumes an den Wänden. Schließlich schauen wir uns 9 Kurzfilme an, viele davon ohne Dialog, alle in ganz unterschiedlichen Techniken. Da die Hausaufgabe ist, sich einen Film herauszusuchen und diesen zu beschreiben, dokumentiert Shendzhan vorsichtshalber alle Filme und schreibt die ganze Zeit über mit. Lena und ich sind gerührt von diesem Enthusiasmus und hoffen, dass der Spaß trotzdem nicht zu kurz kommt. Ein toller Filmabend, der in uns noch lange nachhallt